Seit etwa drei Wochen lebt die süße Bonny nun bei mir. Eine Zeit in der ich wieder einiges gelernt habe und die mich auch sehr überrascht hat.
Mit meiner ersten Einschätzung dass sie eine sehr selbstbewusste Dame ist, habe ich wohl ein wenig untertrieben. Denn sie ist sehr dominant und auch recht territorial veranlagt. Wenn ein Hund gebracht wird und sie mit draußen ist, zeigt sie diesem sofort mehr oder weniger deutlich was sie davon hält. Im besten Falle rennt sie drauf los und versucht ihn in die Seite zu knuffen oder sie will ihn sofort dominieren und dazu besteigen. Mir war von Anfang an klar, dass diesem Verhalten sofort einen Riegel vorzuschieben ist und ich das natürlich nicht dulden kann.
Sehr erstaunt hat mich die Reaktionen anderer Hundebesitzer darauf. Wenn Sie dieses Verhalten nicht ganz so deutlich zeigt wie in diesem Video, weiß kaum jemand das Verhalten richtig einzuschätzen.
Von „Was hast du denn? Ist doch gar nicht so schlimm!“ Über „Die macht doch gar nichts Böses!“ reichen die Kommentare um mir klarzumachen dass ich einen ganz lieben Hund habe und ein bisschen spinne.
Mir war natürlich schon vorher klar dass viele Leute ihre Probleme damit haben HundeSprache richtig zu deuten. Aber so langsam wird mir klar, wie es dazu kommt, das manchmal so ganz liebe kleine Hunde einfach völlig „ungerechtfertigt“ von anderen gebissen werden. Stellt euch doch mal vor ihr würdet euren Hund hierher bringen und ein Schäferhund wäre mit draußen und der würde genau das gleiche Verhalten wie Bonny an den Tag legen. Das würde niemand mehr normal oder lustig finden. Ihr würdet euren Hund retten und das Weite suchen. Und das völlig zu Recht!
Auch wenn Bonny klein ist und mit ihrer Schnauze nicht viel Schaden anrichten kann, darf man eines aber nicht aus den Augen verlieren: wie bitteschön soll der ankommende Hund denn reagieren wenn er angegriffen wird?! Es ist doch eine völlig normale Reaktion dass er sich wehrt und ihr erst einmal ein paar drüber zieht. Und soviel dann zum Thema ungerechtfertigt gebissen worden sein.
Ihr braucht jetzt aber keine Angst haben eure Fellnase in meine Obhut zu geben, denn das Problemchen ist mit wenig Aufwand schnell zu lösen. Sie bleibt schlicht und ergreifend einfach im Haus wenn der neue Hund ankommt. Denn wenn sie ihn nicht am Zaun begrüßt, sondern er sich schon auf dem Grundstück befindet und sie dann rauskommt ist sie wesentlich freundlicher. Und ich denke man muss nicht immer krampfhaft etwas am Verhalten des Hundes verändern, wenn das gleiche Ergebnis mit einer kleinen Veränderung des Ablaufs zu erreichen ist. So ist es einfach für alle entspannter.
Ein Dankeschön an Rocco und Murphy und ihre Eltern für die Mitwirkung im Video.