Bisher habe ich darauf verzichtet meine private Meinung zu gesellschaftlichen und politischen Themen zum Besten zu geben.
Als ziemlich gesetzestreuer Bürger neige ich dazu mir oft über viel zu viel Gedanken zu machen und zu viele Fragen zu stellen. Und mich natürlich auch an Auskünfte zu halten. Deshalb habe ich beispielsweise auch kein Minischwein, was ein großer Traum von mir war, weil das Veterinäramt sofort gesagt hat, dass das aufgrund des Publikumsverkehrs bei mir nicht genehmigt werden wird. Schade aber dann ist es so.
Dementsprechend habe ich mich selbstverständlich auch informiert, was in Zeiten von Corona gestattet ist und was nicht. Fragen, die das Gewerbe und somit auch Kunden betreffen, sind natürlich wichtig zu klären, damit sich niemand in die Nesseln setzt.
Im März trat die Ausgangssperre in Kraft. Das niemand durch die Gegend fahren darf, um sich unverbindlich mal Hunde anzuschauen, weil er gerade Zeit hat, ist völlig logisch. Doch wie verhält es sich mit den Kunden, die einen Hund schon fest reserviert und angezahlt haben und dementsprechend ein Termin für die Abholung steht? Es stehen ja auch nicht unendlich viele Betreuungsplätze zur Verfügung, so dass eine termingerechte Abholung wichtig ist. Eine Nachfrage beim Sozialministerium wurde einige Wochen später sogar mal beantwortet, dass dem nichts entgegen spricht und als Nachweis der Kaufvertrag mitgeführt werden soll. Das andere Foto eines Münchner Tierheims zeigt, dass die Nachfrage beim bayerischen Staatsministerium ergeben hat, dass das Abholen unter Versorgung von Tieren fällt. Als halbwegs normal denkender Mensch, gehe ich davon aus, dass es dann auch in Sachsen zur Versorgung von Tieren zählt, vor allem wenn andere Tierheime in Sachsen in der Zeit auch Tiere vermitteln, die nicht mal vorher fest reserviert waren. Und logischerweise müssen dazu die Menschen auch zu dem Tierheim fahren, wenn auch mit Termin. Meinen Kunden habe ich sogar noch eine Bescheinigung mit Termin drauf zukommen lassen, die sie einstecken hatten, für den Fall dass sie kontrolliert werden.
Ich habe für vieles Verständnis und bei anderen Dingen halte ich einfach die Klappe, aber wenn meine Kunden Opfer der Willkür des Staates werden, ist ein Punkt erreicht, wo ich mir einfach mal Luft machen muss.
Eine Paar wurde kontrolliert und sie haben natürlich auch alle Unterlagen vorgezeigt und den Sachverhalt erklärt. Doch obwohl es laut Auskunft des Sozialministeriums in Ordnung ist, hatten die Beamten keine Einsicht und noch schlimmer, jetzt flattert dem Paar tatsächlich ein Bescheid über ein Verwarngeld ins Haus. Ich will nicht wissen wie vielen ähnliches Unrecht widerfahren ist und wie viele einfach bezahlen, weil sie keinen Ärger wollen, oder einfach die Nerven dafür nicht haben. So wird die Kasse zumindest ein bisschen gefüllt. Meiner Meinung nach ist wirklich nicht mehr normal was hier abgeht und auch über viele andere Dinge kann man sich so seine Gedanken machen. Oder man lässt es halt bleiben und findet alles völlig in Ordnung.
Ich bin auf alle Fälle froh, dass das Paar ihre Fahrt zu mir trotzdem nicht bereut und sich über ihr neues Familienmitglied freut.
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