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Heute mal ein Update zu Schäfimixhündin Mia (1-2 Jahre). Bisher habe ich sie als ziemlich kompliziert beschrieben und bisher hatte sie noch keinen einzigen Interessenten. Nach dem gestrigen Tag muss ich mich bei ihr in aller Form dafür entschuldigen. Denn sie kann wirklich nichts dafür, das ich auf der Leitung stehe und ewig brauche um sie zu verstehen und einen Zugang zu ihr zu finden. Wir haben gestern das erste mal einen richtig langen gemeinsamen Spaziergang zur Kultur Insel Einsiedel gemacht. Das Resümee: Mia ist im Grunde genommen ein absoluter Traumhund!!!
Ich habe sie zwar doppelt mit Halsband und Geschirr gesichert, aber das ist nur meiner Unsicherheit geschuldet und war absolut nicht notwendig. Sie läuft ein absolut perfektes Fuß ohne zu ziehen und achtet die ganze Zeit darauf, was man macht und wie sie reagieren muss. Nur ganz selten, dass sie mal am Wegesrand schnüffelt und wenn man stehen bleibt, um ihr die Zeit dafür zu lassen, ist sie sofort da, damit der Mensch nicht warten muss. Andere Menschen, Fahrradfahrer, Kinder, vorbeifahrende Autos ignoriert sie weitestgehend. Zwei hoppelnden Hasen hat sie neugierig hinterher geschaut aber ohne jeglichen Ansatz jagen gehen zu wollen. Auch bei der Begegnung mit Katzen war ich ihr wesentlich wichtiger, so dass sie die Katze nur kurz angeschaut hat und dann brav weiter gelaufen ist. Wir haben die Gelegenheit genutzt nicht nur nebeneinander her zu laufen, sondern wirklich etwas gemeinsam zu erleben und zu meistern. Über komische Gummimatten laufen und Treppen hoch kriechen, auf Baumstämme springen, über wackelnde Holzbrücken laufen… ich hätte es nie für möglich gehalten, mit welchem Vertrauen sie sich ihren anfänglichen Ängsten gestellt hat und mir gefolgt ist. Da hätte sich so manch ein anderer Hund komplett verweigert.
Und so sanft und vorsichtig wie sie Leckerchen aus der Hand nimmt, ist auch mehr als vorbildlich.
Nun fragt ihr euch wo der Haken bei Mia ist. Ich habe nun endlich begriffen, dass Mia nicht wirklich Angst vor Menschen hat, sondern nur vor Berührungen.
Doch auf welcher Grundlage nehmen wir Menschen uns das Recht heraus, es negativ zu werten, wenn ein Hund aus welchen Gründen auch immer momentan noch nicht berührt werden möchte? Keiner von uns kennt ihre Vorgeschichte und für uns Menschen ist es völlig normal, uns nicht von jedem gleich anfassen lassen zu wollen. So ist es doch eigentlich nur fair auch ihr ihre Zeit zu geben und ihr zu zeigen, dass Berührungen etwas schönes sind. Mittlerweile kommt sie ja manchmal schon von alleine an, stupst an der Hand und lässt sich die Schnauze kraulen. Mittlerweile würde ich es sogar Anfängern zutrauen sie zu übernehmen, wenn sie sich nur an ein paar Tricks halten und ein paar Tage Geduld mitbringen. Bei uns läuft sie nun auch im Haus und auf dem Grundstück mit einem Stück Leine dran, so dass man sie nicht mehr fangen muss, wenn man etwas von ihr möchte. Dadurch hat sie weitesgehend begriffen, dass es keinen Sinn mehr macht abzuhauen, wenn der Mensch etwas von ihr möchte und so kann man sie immer mal im vorbeigehen streicheln, was sie nun nicht mehr ganz so blöd findet. Wenn das die neue Familie anfangs so fortführt bin ich mir sicher, dass sie in kürzester Zeit eine absolut traumhafte Begleiterin haben, die sie nicht mehr missen möchten.